Nach unseren bisherigen Recherchen und Überlegungen sind wir zu folgenden Erkenntnissen gekommen:
In der Bevölkerung Europas gibt es noch immer ganz unterschiedliche Einstellungen zum Thema Atomkraft. Während es in Deutschland eine klare Mehrheit zu geben scheint, die mittlerweile für einen raschen Ausstieg plädiert, gibt es im übrigen Europa ganz unterschiedliche Tendenzen. In der Niederlande z.B. steht die Bevölkerung dem Thema gespalten gegenüber. In Ländern wie Frankreich ist ein Ausstieg aus der Atomkraft fast unvorstellbar.
Deshalb wäre es aus unserer Sicht sinnvoll, zu Beginn eine EU-weite Meinungsumfrage durchzuführen. Wie im zweiten Phasenbericht bereits angedacht, sollten die Bürger von EU-Institutionen bzw. Repräsentanten zunächst umfassend über das Thema informiert werden. Dabei sollte versucht werden, die Vor-und Nachteile so wertfrei wie möglich vorzustellen, um eine Spaltung der Bürger oder sogar zwischen einzelnen Ländern zu vermeiden.
Mithilfe dieser Methode können Handlungsempfehlungen bzw. Leitlinien erarbeitet werden, die den Willen der EU-Bürger repräsentieren und die für Politiker, und dabei besonders für die Abgeordneten des EU-Parlaments, bindend sind.
Wie wir in den Phasenberichten 1 und 2 deutlich machten, muss die Entscheidung für (oder auch gegen) einen Atomausstieg auf der europäischen Ebene getroffen werden. Um das zu erreichen, müssen die Machtbefugnisse des europäischen Parlaments, das demokratisch legitimiert ist, erweitert werden. Was wiederum bedeutet, dass nationale Parlamente Macht abgeben müssen.
Falls sich die EU-Bürger für einen Ausstieg entscheiden, muss in einem viel größeren Rahmen in die Erforschung und Weiterentwicklung erneuerbarer Energien investiert werden, um dem steigenden Energiebedarf gerecht zu werden.
Sollten sich die Bürger für eine Weiterführung der AKW entscheiden, muss in die Wartung und Sicherheit der Meiler und in die sichere und langfristige Lagerung des Atommülls investiert werden. Wie auch immer die Entscheidung ausfällt: Es muss Geld investiert werden.
Um eine EU-weite Energieversorgung ohne Atomstrom zu gewährleisten, sollte eine neue Struktur, ein Institut geschaffen werden, das für den Ausbau der Stromnetze und die Weiterentwicklung der erneuerbaren Energien zuständig ist. Allgemeines Ziel sollte eine Fokussierung auf Nachhaltigkeit und Sicherheit sein.
Wie können wir – die Jugend – dabei einbezogen werden?
Junge Menschen müssen näher an das Problem herangeführt werden und es muss allen!!! deutlich werden, dass ihre Zukunft betroffen ist. Dieses Bewusstsein muss bei allen Bürgern und dabei vor allem bei den Jugendlichen geschärft werden.
Eine Möglichkeit der Teilhabe ist, auch Jugendliche z.B. ab 16 Jahren am „Stimmungsbarometer“ teilnehmen zu lassen.
Auch und gerade über die Schulen müssen mehr Informationen an die Jugend herangetragen werden. Es ist deren Aufgabe Schülerinnen und Schüler über Partizipationsmöglichkeiten zu informieren und diese auch aktiv zu unterstützen bzw. Raum dafür zu geben.
Wo kann ich als Einzelner etwas beitragen und Verantwortung übernehmen?
Auch wenn es immer wieder heißt, dass ein einzelner nicht viel tun kann, so gibt es doch für jedes Individuum Möglichkeiten, zu Veränderungen beizutragen. Der Bezug von Ökostrom oder das Achten auf den persönlichen Energieverbrauch sind solche. Eigene Meinung zu artikulieren, sei es im Stimmungsbild, auf Foren oder in Briefen an Stromanbieter, öffentliche Träger oder Politiker, sowie die Teilnahme an Demonstrationen sind andere.