1. Phasenbericht
Die Gründung der Währungsunion implizierte die Erwartungen beider Länder – Deutschlands und Frankreichs – während Deutschland zunächst die wirtschaftliche und politische Integration vorantreiben wollte – die europäische Währung sollte die Krönung der wirtschaftlichen Konvergenz werden -, setzte Frankreich auf die Einführung einer gemeinsamen Währung, die eine wir ➔
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1. Phasenbericht
Die Gründung der Währungsunion implizierte die Erwartungen beider Länder – Deutschlands und Frankreichs – während Deutschland zunächst die wirtschaftliche und politische Integration vorantreiben wollte – die europäische Währung sollte die Krönung der wirtschaftlichen Konvergenz werden -, setzte Frankreich auf die Einführung einer gemeinsamen Währung, die eine wirtschaftliche Harmonisierung erleichtern sollte ; beide mit dem Ziel die europäische Integration zu intensivieren. Dank der Gründung einer unabhängigen Institution – der EZB – sowie der Etablierung strikter Fiskalregeln, wie es Deutschland wollte, konnte man sich auf die Umsetzung der Währungsunion nach dem französischen Wunsch einigen.
Der Traum Hoffnung, dass eine gemeinsame Währung automatisch eine gemeinsame Wirtschaftspolitik mit sich brächte ist offensichtlich, wie sich in der aktuellen Situation zeigt, gescheitert. Die heutige Schuldenkrise kann als Ergebnis einer mangelnden europäischen Wirtschafts- und Finanzpolitik gedeutet werden. Die Theorie, dass der Markt automatisch die staatlichen Finanzen und jene Defizite regulieren würde, stößt tatsächlich auf eine systemische und exogene Krise, die wirtschaftliche Differenzen in der Eurozone hervorruft. Mehr denn je braucht Europa und damit vor allem die Europäer eine gemeinsame Richtlinie, um die aktuelle festgefahrene Situation aufzubrechen. Eine Vielzahl der Staaten verfügt nicht über ausreichend Kapital, um Ihre Wirtschaft zu unterstützen und sind dadurch gezwungen gegen horrende Zinsen Kredite am Kapitalmarkt aufzunehmen. Dieser Teufelskreis berührt nun zum ersten Mal seit langem direkt die Bürger – der einstige Traum von einer starken europäischen Wirtschaftsmacht ist zerplatzt und die Hoffnung, dass eine gemeinsame Währung allgemeinen Wohlstand mit sich bringt ist geschwunden. Die Bürger sehen sich direkt mit den Konsequenzen einer mangelnden einheitlichen Politik konfrontiert, da sie am eigenen Leib den Geldmangel der Staaten spüren. Diese damit einhergehende Unzufriedenheit findet ihren Niederschlag beispielsweise in den Protesten in den südlichen Staaten Europas, die mit einer immensen Arbeitslosigkeit zu kämpfen haben.
Wie kann das einstige Motto Europas – in der Vielfalt geeint, für Frieden und Wohlstand – wieder real werden? Und wie ist es möglich die Lebensqualität in Europa für alle Mitgliedsstaaten zu erhöhen?
Nur in Zusammenarbeit aller europäischen Staaten kann es gelingen das von allen erwünschte Ziel zu erreichen. Jedoch ist hierfür ein Antrieb der Zivilgesellschaft nötig, um eine stringente und kohärente Politik durchzuführen. Die Geschichte hat bisher gezeigt, dass das deutsch-französische Gespann dieser Herausforderung gerecht werden kann, so es sich auf eine gemeinsame Strategie einigt. Trotz einer schwierigen aktuellen Situation für das deutsch-französischen Tandem, einerseits ein Regierungs- und damit ein Interessenwechsel und andrerseits ein immenser Druck von außen, sind wir davon überzeugt, dass es möglich ist ausreichend Konvergenzen in beiden Wirtschaftsmodellen zu finden, um eine gemeinsame europäische Wirtschaftspolitik zu etablieren. Das Ziel einer gemeinsamen Wirtschaftsunion ist jedoch nur möglich, wenn alle Staaten bei der Entscheidungsfindung mit einbezogen werden. Aus diesem Grund folgen wir bei der Problemlösungsfindung dem Modell von Valéry Giscard d’Estaing und Helmut Schmidt, indem wir ein Komitee für eine gemeinsame Wirtschaftsunion ins Leben rufen, in welchem wir Experten aus allen europäischen Ländern einen, um einen allgemein gültigen Ansatz zu finden und somit eine Strategie für eine gemeinsame Wirtschaftspolitik zu etablieren.